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ERDBEBENGEBIET TAGE 6 und 7 - 26.02.2023

Ihr Lieben,

wir schulden Euch ein Update. Wir wissen das, bitte verzeiht, doch hier bleibt entweder wenig Zeit für Social Media oder wir sind am Abend, nach einem extremen Einsatztag, einfach zu platt.

Eine Woche sind wir jetzt schon in Antakya / Hatay, eine der Regionen, die es am schlimmsten getroffen hat. Für unsere Verhältnisse haben wir, in der Kürze der Zeit, schon enormes geleistet, haben vieles koordiniert, organisiert und erste Hilfseinsätze umgesetzt. Nicht zuletzt auch durch die tolle Zusammenarbeit und der super Unterstützung der örtlichen Jandarma hier in Antakya! Sie bieten uns nicht nur Schutz und geben uns wertvolle Tipps, sondern offerierten uns auch, unser Camp auf deren Areal zu errichten.

Wir sind hier aber auch ein großartiges Team mit tollen Menschen und großartigen, für den Einsatz perfekt passenden, Fähigkeiten. Wir haben einen Manager, Techniker, einen Ingenieur und einen Zauberer an Bord Pervin, Betül, Mattia, Tolga, Sefa, Tayfun und Markus leisten unglaubliches.

Die ersten beiden Tage haben wir damit verbracht, Behörden, NGOs, und Betroffene zu treffen um uns ein Bild zu machen und die Lage beurteilen zu können. Auch wenn die Menschen ihren ersten Schock überwunden zu haben scheinen, ist von Normalität noch sehr lange keine Rede. Die Menschen sind schwer traumatisiert, trauern um Angehörige und versuchen irgendwie weiter zu machen. Die Geschichten, die wir erzählt bekommen erschüttern uns zutiefst. Das erste Beben dauerte etwas über zwei Minuten und die frei gewordenen Kräfte gingen von oben nach unten. Das zweite, das kurz darauf folgte verlief seitwärts von links nach rechts. Dies war dann das Beben, dass alles einstürzen lies. Wir trafen eine Frau, die als einzige Überlebende, acht Familienmitglieder verloren hat, die bis heute noch immer unter den Trümmern liegen.

Tags sind hunderte Baufahrzeuge unterwegs, räumen Schutt und reisen Häuser ein. Es ist extrem laut und chaotisch. In den vielen Camps ist alles sehr gut organisiert. Es gibt Lebensmittel, Wasser & medizinische Versorgung.

Viele Menschen aber wollen ihre Vertraute Gegend nicht verlassen, schlafen in Zelten oder harren in Autos aus. Aus Angst lebt niemand mehr in den Häusern.

In manchen der umliegenden Dörfer kommt Hilfe nur tröpfchenweise an. Wegen fehlender, sanitärer Anlagen ist Hygiene, vor allem für Frauen, ein großes Problem. Zunehmend leiden die Menschen an Durchfallerkrankungen, Krätze, Pilzinfektionen oder Augenentzündungen.

Es herrscht ein riesiger Bedarf an Hygieneprodukten, Medizin, Zelten und Unterwäsche. Wir tun was wir können, versorgen Apothekerzelte mit Medikamenten, liefern Lebensmittel, Hygienepakete und verteilen natürlich die tolle Unterwäsche, die in unserem KEP Projekt Kolektif Etki Programı Derneği hergestellt wurde. Und weil, wie leider immer, die Kinder am meisten leiden, bauen wir einen wunderbaren Kinderhort und geben Kindern einen Platz, an dem sie einfach wieder Kind sein dürfen. Hier danken wir für den Support von Wäller Helfen e.V.!

Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden.


Bitte unterstützt uns weiter. Gemeinsam schaffen wir das!

Eure Musketiere





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