Ihr Lieben,
auch wenn unser, eigentlich unverwüstliches „Muskemobil“ auf den letzten Kilometern mächtig geklappert hat, sind wir gut angekommen. Es geht uns gut. Trotzdem sind wir zutiefst erschüttert. Das Ausmaß der Zerstörung ist unbeschreiblich. Die Kraft des Wassers erbarmungslos. An manchen Orten stieg das Wasser innerhalb 30min auf über acht Meter. Ein Tsunami! Häuser wurden teils komplett weggespült. Bahngleise sind verbogen als wären sie Pfeifenreiniger. Von ehemals 46 Brücken, stehen noch zwei! Wir liefern Waschmaschinen an Menschen, die alles verloren haben. Unzählige Familien leben quasi in Rohbauten. Überall liegen Kabel, stehen Bautrockner oder hängen Plastikfolien. Wir verbringen Zeit und hören zu. Beim erzählen des erlebten, kämpfen die Menschen mit den Tränen, weinen, umarmen uns. Auch wenn es jetzt, vier Wochen nach der Flut, an manchen Orten schon wieder halbwegs ordentlich ausschaut, ist an anderen Orten die Zerstörung noch massiv. Der Mut, die Hoffnung und der Wille der Menschen berührt uns. Die Förderschule für ganzheitlich beeinträchtigte Kinder, die wir beim Wiederaufbau unterstützen wollen, liegt unmittelbar am Ufer der Ahr und ist komplett zerstört. Für die Kinder wurde zwischenzeitlich eine Interimslösung gefunden, stellt aber keine langfristige Lösung dar. Abgesehen von den starken Traumata durch das erlebte, brauchen die Kinder dringend neue Strukturen und Gewissheit. Wir werden weiter machen und gemeinsam mit Tom vom Frankenkonvoi auch zukünftig unterstützen. Es ist noch ein langer Weg.
Falls Ihr uns und die Menschen im Ahrtal unterstützen möchtet, werden wir heute Abend eine Spendenaktion einstellen.
Seid beruhigt, Eure Musketiere
One Love One World
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