Ihr Lieben,
unser Einsatz geht zu Ende und wir lassen, wie immer, Revue passieren. An erster Stelle sind wir froh und dankbar, dass das gesamte Team wohlbehalten zurückkehren durfte. Genauso dankbar sind wir darüber, dass wir diese Arbeit überhaupt, auch Dank Euch, machen dürfen und wir dabei so vielen wunderbaren Menschen begegnen.
Abermals liegt ein anstrengender Einsatz hinter uns, der uns in gleichem Maße Müdigkeit und Freude beschert hat. Am Ende aber überwiegt die Freude über einen sehr erfolgreichen Einsatz, bei dem wir mehr als 3000 Menschen unterstützen durften. Die Eindrücke die wir mitnehmen, werden uns sicher noch lange begleiten aber auch genauso sehr anspornen um weiter zu machen und nicht aufzugeben. Der bleibendste und nachhaltigste Eindruck ist jedoch die Zeit, die wir nahe der Front verbracht haben. Vor allem aber der Tag mit Priester Pedro. Ein Mann, der dort alleine zu sein scheint, kümmert sich voller Liebe um die Menschen in seiner Gemeinde. Menschen, die von der Außenwelt vergessen zu sein scheinen und unter unwirklichen Bedingungen, trotz Sirenenalarm, zerstörten Gebäuden, permanentem Artillerie Feuer, weiter in der Kälte und oft ohne Strom und Gas weiter ausharren und ihre Hoffnung nicht aufgeben.
Nicht weniger Beeindruckend, war die Begegnung mit den Frauen, welche seit Monaten im Schichtbetrieb und in Handarbeit, Tarnnetze weben. Mindestens ebenso wundervoll ist das gesamte Helferteam aus der Gemeinde des Bischofs in Kharkiv. Beinahe unermüdlich stehen sie bei Wind und Kälte bereit um andere Menschen zu unterstützen. Ohne deren Hilfe, hätten wir vermutlich Tage gebraucht um unsere 24 Tonnen Hilfsgüter von Hand zu entladen. Gemeinsam aber war alles nach drei Stunden geschafft. Danach lies es sich Markus auch nicht nehmen, für die gesamte Truppe Suppe zuzubereiten. Eine kleine Geste im Vergleich zu dem, was die Menschen dort unter diesem furchtbaren Angriffskrieg Russlands erleiden müssen.
Wir fahren jetzt nachhause, ruhen uns einen Tag aus und dann geht es gleich wieder ans Werk. Viele Themen wurden vor Ort besprochen und neue Arbeit steht auf der Agenda. Aufgeben ist keine Option!
Bleibt behütet!
Eure Musketiere
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