Ihr Lieben,
wir können es selbst kaum glauben aber wir haben es geschafft. Wir waren in Syrien!
Unfassbar aufregende Tage liegen hinter uns. Bis zur letzten Sekunde mussten wir bangen, dass es klappt. Spannender als jeder Agenten Thriller. Ein Auf & Ab der Gefühle. Letzten Endes durften wir, nicht zuletzt aufgrund der guten Kooperation mit den türkischen Behörden, Freunden und unserer Partner NGO vor Ort, passieren. Eine wirklich extreme Erfahrung liegt hinter uns. Unser Ziel war die Stadt Afrin nördlich von Aleppo. Mit insgesamt drei Fahrzeugen, eines davon zu unserem Schutz, erreichten wir gegen Mittag unser Ziel. Nach reichlicher Überlegung und Absprache mit unserem Partner, entschieden wir 500 Hygiene Boxen nach Afrin zu bringen. „Nur“ 500 Boxen auch deswegen, weil diese erste Mission auch als Test dienen sollte. Zu viele Gerüchte über verschwundene Hilfslieferungen waren im Umlauf. So wollten wir erstmal kein Risiko eingehen. Alles verlief gut und während Team 1 weiterhin in Antakya Unterstützung leistete, erreichte Team 2 ohne besondere Vorkommnisse das Ziel.
Die Stadt selbst ist unfassbar laut. Die Luft ist so voller Staub und riecht extrem stark nach einem Gemisch aus Kohle, Öl und Diesel, dass einem das Atmen schwer fällt und die Augen tränen. Überall sind Menschen, Motorräder und Kinder die nach Geld fragen oder etwas verkaufen wollen.
Die vom Krieg stark gebeutelte Stadt erweckt einen sehr armen Eindruck. Das Erdbeben hat hier nicht so extrem zugeschlagen wie in der Türkei. Dennoch sind tausende Menschen, aufgrund beträchtlicher Schäden an den Gebäuden, in Zelten untergebracht. Auch hier herrscht ein großer Mangel an sanitärer und medizinischer Versorgung.
Wir haben die Gelegenheit am Schopfe ergriffen und vor Ort eine orthopädische Klinik besucht. Dort werden unter spartanischsten Bedingungen Kriegsopfer behandelt und wenn es die Versorgung zulässt, Prothesen verabreicht. Leider besteht hier ein riesiger Bedarf, so dass es bspw. nahezu unmöglich ist, Prothesen für Menschen, die Arme oder Teile des Arms verloren haben, zu bekommen. Hier wollen wir ggf langfristig ansetzen.
Der nächste Einsatz nach Syrien ist schon in Planung.
Unterstütze uns und die Menschen in Syrien:
Eure Musketiere
Pics by Mattia, our amazing Team member.