Liebe Freundinnen & Freunde
SCHLIMMER ALS IN MORIA
das ist, was uns die Menschen, die schon länger hier sind, berichten. Seit einigen Tagen sind wir jetzt hier. Die Tage hier waren bisher von unfassbar vielen Eindrücken geprägt. Einer dieser Eindrücke, ist dieser wunderbaren Ort, der sich “Womans Shelter” nennt. Er wird betrieben von einer kleinen Organisation, die eigentlich eine one man show ist. Die Organisation heißt QRT Quick Response Team. Der Kopf dahinter ist ein ganz wunderbarer Mensch namens Maurizo. Seine kleine NGO wird unterstützt von unseren Freunden und Partnern NAOMI Workshop Thessaloniki & dem Frankenkonvoi Seit nunmehr drei Jahren kümmert sich Maurizio an sieben Tagen die Woche, um die ca. 1500 Menschen in einem Camp, unweit von Thessaloniki. Unterstützt wird er dabei von einigen großartigen Volunteers, wie beispielsweise der junge Magier Matteo (@Flip Mattia). Er reist seit vielen Jahren durch zahllose Kriegs- & Krisengebiete um den Menschen ein Lächeln zu schenken. Selten durften wir so einen, doch schönen Ort, wie das Womans Shelter erleben. So viel Liebe an einem Fleck. Vornehmlich junge Frauen und Mädchen, kommen täglich an diesen herrlichen Ort, wo sie unbeschwert einfach sie selbst sein dürfen, Unterricht erhalten oder bei Workshops ihre Kreativität gefördert wird. Wir sind froh und dankbar hier sein zu dürfen. Auf den ersten Blick erscheint das Camp recht ordentlich zu sein. Doch bei tieferer Betrachtung und den Gesprächen mit den Menschen, offenbart sich die ganze Grausamkeit dieses perfiden Systems. Es gibt dort quasi keine Unterstützung für die Bewohner, darunter viele Fwmilien, Frauen & Kinder, sind eigentlich sich selbst überlassen. Keine Versorgung mit Lebensmittel oder Wasser, keine medizinische Versorgung. Der Ein- und Ausgang wird vom Militär bewacht. Manche Menschen haben teils so starke Mangelerscheinungen, dass man es mit manchen Regionen Afrikas vergleichen kann. Beinahe alle Bewohner haben diverse Hautkrankheiten und eitrige Infektionen. Hinzu kommen Durchfall und teils sehr schlechte Zähne. Der gesundheitliche Zustand ist katastrophal. Am aller schlimmsten ist jedoch die langsam einschleichende Hoffnungslosigkeit. Menschen, deren Asylstatus anerkannt wurde, müssen sofort das Camp verlassen. Jede finanzielle Unterstützung wird augenblicklich gestrichen. Erhalten aber keine Arbeitserlaubnis, bekommen keine Wohnung und dürfen kein Bankkonto eröffnen. Ein Teufelskreis aus dem sie nicht ausbrechen können. Ca 200 Menschen sind folglich gezwungen, auf einem naheliegenden Sportplsatz zu campieren. Ohne Hoffnung und Nahrung. Sie sind gezwungen im Müll nach Lebensmitteln zu suchen um wenigstens etwas zu essen zu finden. Sie sagen uns,hier ist es schlimmer, als es in Moria war. Hier ist niemand, der ihnen Mut zuspricht, keiner der sich um die Kinder kümmert, keine medizinische Station, kein kleiner Shop, keine Freizeitaktivitäten…kein Leben in Würde…nichts.
Gestern haben wir für das Shelter einen neuen 12kw starken Pelletsofen und 3 Paletten mit Pellets besorgt. So haben es wenigstens die Kinder über den Winter im Shelter warm. Heute werden wir schauen ob wir Gerätschaften besorgen können, damit die Frauen wenigstens Brot backen können. Am Nachmittag wollen wir unseren Freunden Bita & Khalil von Avicenna Kultur- und Hilfswerk bei der medizinischen Versorgung der Menschen zu helfen.
Seid beruhigt ♥️
Eure Musketiere











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